Wie lief es mit Corona?

Anfang April traf es das Team des Kollmeier Seniorendomizil Biederitz ziemlich unerwartet, denn die zuvor getroffenen Maßnahmen waren intensiv. Das SARS-COV2-Virus war zu Gast in unserem Haus. Ein Bewohner wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Am nächsten Tag folgte noch eine weitere Person. Von einem auf den anderen Moment waren Unsicherheit und Angst ein zentrales Thema, denn die Bilder von Intensivstationen und beatmeten Menschen waren auch sofort in unseren Köpfen.

Als am späten Abend des ersten April die Nachricht aus dem Krankenhaus kam, dass ein sich dort befindenender Bewohner des Seniorendomizil Biederitz positiv getestet wurde, wurde intern die Informationskette aktiviert um schnell für diesen Fall getroffene Vorbereitungen umzusetzen. Vor Beginn des Schichtwechsels am nächsten Morgen wurden alle Mitarbeiter des Hauses informiert.

Kurze Zeit später meldete sich das Gesundheitsamt und sprach mit uns das weitere Vorgehen ab. Hygienische Maßnahmen standen ganz oben auf der Liste – leider auch das unsere Bewohner ab sofort in ihren Zimmern versorgt, betreut und umsorgt werden mussten.

Weitere 2 Stunden später war Herr Dr. Preisler mit seinem Team vor Ort und alle Bewohner und Mitarbeiter wurden mittels Abstrich auf das Virus getestet. Noch während des Abstrichs mussten Mitarbeiter aus Gründen der Sicherheit nach Hause geschickt werden.

Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden der Coronainfektion informierten sich auch der Bürgermeister der Gemeinde Biederitz, Herr Gericke, sowie der stellv. Landrat Herr Barth über die aktuelle Situation und boten ihre Unterstützung an. Die danach stattfindende Kommunikation werten wir als sehr positiv und kooperativ.

 

Wir organisierten und beruhigten vor allem Bewohner, die nicht verstanden, was da vor sich ging. Als das erste Testergebnis – alle negativ – kam, war es für alle eine Erleichterung.

Doch unsere Quarantäne sollte noch 12 lange Tage dauern.

Diese 12 Tage waren eine große Herausforderung für uns. Tägliches Fieber messen war da nur ein Ritual. Bei den Bewohnern mehrmals, bei den Mitarbeitern vor Dienstbeginn. Hatte ein Mitarbeiter 37,5 Grad wurde er sofort wieder nach Hause geschickt, musste sich zwei Tage beobachten und rückmelden. Erst dann durfte er wiederkommen. Die Dienste mussten kurzfristig angepasst werden, was den Kollegen und ihren Familien viel Flexibilität abverlangte. Auch den Bewohnern fiel es schwer in den Räumlichkeiten zu bleiben, vor allem dementiell Veränderten, die einen hohen Bewegungsdrang auf Grund ihres Krankheitsbildes an den Tag legten. Alle arbeiteten Hand in Hand, unterstützen, sorgten dafür, dass es den Bewohnern an nichts fehlte.

In der vorherigen Woche erhielten wir dann nach einem weiteren Abstrich die Meldung, dass die Quarantäne für das Seniorendomizil Biederitz aufgehoben wird.

Es ist gelungen weitere Infektionen zu verhindern. Mit Stolz auf das gesamte Team und die gute Zusammenarbeit mit den Beteiligten sind wir sehr glücklich, dass es nun wieder in Richtung eines normalen Alltags geht.

Ein neu am Markt befindliches Haus steht mit dem gesamten Team immer vor großen Herausforderungen. Die Infektion mit dem Corona-Virus war damit in der noch jungen Geschichte des Teams und des Hauses sicherlich die bisher größte davon.

 

Wir haben soviel Zuspruch und Unterstützung von der Gemeinde, dem Gesundheitsamt und auch Bürgern aus Biederitz erhalten, die uns Mut gemacht haben, uns mit Hilfsmitteln versorgt oder einfach nur zugehört haben. Dafür danken wir allen Beteiligten.

 

Das Wichtigste – beide Bewohner, welche mit Corona infiziert waren, sind aus dem Krankenhaus zurück und es geht ihnen gut!

 

Herzliche Grüße

Ihr Team vom Seniorendomizil Biederitz